Vereinsgeschichte

Vereinsgeschichte Schützenverein „Hubertus“ Altenkessel e.V.

Am 01. Juni 1913 wurde im Lokal Wunn, in der Gerhardstraße, der Schützenverein „Hubertus“ Altenkessel e.V. gegründet. Leider liegt als einzige Urkunde über die Gründung des Vereins nur noch das von den Gründungsmitgliedern eigenhändig unterschriebene Mitgliederverzeichnis vor.

Der Verein wurde von 18 Männern gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde in der Gründerversammlung das Mitglied August Ries gewählt.

Ein Jahr nach der Gründung, 1914, brach der erste Weltkrieg aus. In Verlauf des Krieges wurde der größte Teil unserer Mitglieder zum Wehrdienst einberufen. Dadurch und durch die Wirren der Nachkriegszeit kamen die Aktivitäten des Vereins nahezu zum Erliegen.

Nach Kriegsende wurde das Saargebiet, das heutige Saarland, vom deutschen Reich abge­trennt und stand unter französischer Verwaltung. Dies, die hohe Arbeitslosigkeit sowie die vielen Streiks ließen ein geordnetes Vereinsleben kaum zu.

1927 konnte, nach langen Verhandlungen mit den Behörden und der Amtsgemeinde Püttlin­gen, unter dem damaligen 1. Vorsitzenden Heinrich Jung, mit dem Bau einer neuen Schießsportanlage auf dem Lumpenberg begonnen werden. Bis zur Fertigstellung der Schießanlage befand sich unser Schießstand im Hof des Gasthauses Wunn.


Mit dem Bau der neuen Schießsportanlage und nachdem das Saargebiet am 13.01.1935 wieder an das „Deutsche Reich“ angegliedert wurde, erlebte der Verein einen starken Aufschwung. Die Mitgliederzahlen stiegen sprunghaft an. Nach der Rückgliederung wurde der Schießsport, genau wie die anderen Sportarten, staatlich gefördert. Dadurch konnte die Sportanlage weiter ausgebaut werden und stand allen Vereinen und Verbänden unter Aufsicht der Schützen des Schützenvereins „Hubertus“ Altenkessel“ zur Verfügung.


Die Mitgliederzahl stieg sprunghaft an und so kam wieder ein reges Vereinsleben zustande. Bisher beschränkte sich der Schießsport nur auf Fest- und Preisschießen. Von nun an wurden auch Mannschafts- und Einzelwettkämpfe ausgetragen.


Durch den 2. Weltkrieg kam das Vereinsleben, bedingt durch die Einberufung der Mitglieder zum Wehrdienst als auch durch die Evakuierungen, fast zum Erliegen. Nach der ersten Evakuierung 1939/1940 war der Schießstand arg in Mitleidenschaft gezogen und musste neu aufgebaut werden. Mit dem Ende des 2. Weltkrieges in Europa kam auch das Vereinsleben zum Erliegen. Der Schießsport wurde durch die Besatzungsmächte verboten und die Sportanlage auf dem Lumpenberg wurde demontiert. Das Vereinsvermögen, die Gewehre sowie die Geräte wurden von der damaligen Militärregierung eingesetzten Hilfspolizei beschlagnahmt und der Besitz jeglicher Sportwaffen wurde verboten.


Im Jahre 1953 wurde durch den letzten 1. Vorsitzenden, Michael Hensgen, die Wiedergründung des Schützenvereins „Hubertus“ Altenkessel initiiert. Die Wiedergründungsversammlung fand am 1. Oktober 1953 im Lokal Starkebrand in der Großwaldstraße statt.
In der ersten Generalversammlung, unter der Leitung des alten und neuen 1. Vorsitzenden, Michael Hensgen, wurde der Wiederaufbau der zerstörten Schießsportanlage beschlossen. Anfang 1954 wurde mit den Arbeiten begonnen. 1956 mussten die Arbeiten jedoch, auf Anordnung der unteren Naturschutzbehörde, wiedereingestellt werden. Das Gelände auf dem Lumpenberg wurde zum Naherholungs- und Baugebiet erklärt.

Nur der Wille, die Tradition des Schießsportes in Altenkessel aufrecht zu erhalten rettete den Schützenverein Altenkessel. Und es war keine leichte Aufgabe für den Vorstand, die Mitglie­der des Vereins davon zu überzeugen, wieder von neuem mit dem Aufbau der Schießanlage zu beginnen. Dank der Unterstützung der Gemeinde Altenkessel, der Stadt Saarbrücken und nach langjähriger und mühevoller Arbeit konnte bereits im Sommer 1959 der Rohbau des Schützenhauses fertiggestellt werden. Und im weiteren Verlauf der Arbeiten konnte eine mo­derne Schießsportanlage im Großwald errichtet werden.
Der Innenausbau wurde fast ausschließlich von den Mitgliedern des Vereins ausgeführt. Nach Fertigstellung des Schützenhauses und nach Wiederaufnahme des Schießbetriebes auf den neuen Schießständen erlebte der Verein einen bedeutenden Aufschwung.
Bereits 1962 konnte unsere Jungendmannschaft Saarlandmeister in der Disziplin Luftgewehr werden.
1963 konnte unser Verein auf seine 50 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken und dies wurde auch gebührend gefeiert. Bei diesem Jubiläum konnten wir auch noch die 5 lebenden Mitbegründer des Vereins ehren. Diese waren:

  • Heinrich Derthinger
  • Hermann Eschholz
  • Jakob Krancher
  • Wilhelm Scharf
  • Jakob Wirtz

Sie wurden mit dem goldenen Vereinsabzeichen ausgezeichnet.


Der Schützenbruder Michael Hensgen wurde für seine Leistungen und Verdienste am Wiederaufbau des Vereins und der Pflege des Schießsportes zum Ehrenvorsitzenden ernannt.


In den folgenden Jahren wurde unser Verein unter dem Vorsitz von unserem Schützenbruder Kurt Brill geführt. Unter seinem Vorsitz hielt die Aufwärtsentwicklung des Vereins weiterhin an. 1970 erhielt Kurt Brill für seine langjährige Tätigkeit als Vereinsvorsitzender und Kreisschützenmeister das große Verdienstabzeichen des Deutschen Schützenbundes und wurde zum Ehrenkreisschützenmeister ernannt.


1970 stand dann die Renovierung des Schützenhauses an. Ebenfalls wurde mit dem Bau des Pistolenstandes begonnen, die 50 m Schießanlage wurde ausgebaut und gleichzeitig 10 neue Luftgewehrstände geschaffen. Alle diese Arbeiten wurden von den Mitgliedern des Schützenvereins ausgeführt. Am 07. Februar 1973 konnte diese neue Anlage ihrer Bestimmung übergeben werden. Mit dieser Anlage verfügte unser Verein über eine, für diese Zeit, moderne Schießsportanlage.


So wie unser Verein stetig wuchs, nahmen auch die Anzahl der Disziplinen zu, die auf unseren 10 Ständen geschossen wurden. Diese waren z.B. Luftgewehr, Luftpistole, Sportpistole, Kleinkalibergewehr sowie Großkaliber Pistole und Gewehr usw. auch kamen noch verschiedene Vorderlader Disziplinen hinzu. Dadurch waren wir bei der Ausübung unseres Schießsportes auf den 10 Ständen sehr beengt. Da das Schießen auch eine große Konzentration erfordert, war es leider nicht möglich, dass verschiedene Disziplinen wie z.B. KK-Gewehr und Vorderlader Gewehr gleichzeitig auf unseren Ständen geschossen werden konnten. Auch bei den Rundenkämpfen und Meisterschaften, welche in der kalten Jahreszeit im Freien ausgeführt werden mussten, litten die Ringzahlen sehr darunter.


In den folgenden Jahren wurden unsere Schießstände unter der Leitung unseres damaligen 1. Vorsitzenden Werner Diesel ertüchtigt, so dass auch Großkaliber Disziplinen geschossen werden konnten. Werner Diesel hatten den Vorsitz bis 1984 inne.


Von 1984 an wurde der Verein unter dem 1. Vorsitzenden Günther Klein und dem 2. Vorsitzenden Karl-Heinz Stelmaszyk weitergeführt. Unter ihrer Führung wurde auch das Fest zum 75-jährigem Bestehens des Vereins 1988 vorbereitet. Leider trat Günther Klein kurz vor dem Jubiläum von seinen Ämtern zurück. Bis zur Neuwahl übernahm dann Karl‑Heinz Stelmaszyk die Führung des Vereins und er war auch für die Durchführung desJubiläumsfestes verantwortlich.


Karl-Heinz Stelmaszyk wurde 1988 zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er hatte dieses Amt 33 Jahre, bis 2021, inne.


Schon 1989 befasste sich der damalige Vorstand, unter dem 1. Vorsitzenden Karl-Heinz Stelmaszyk, mit dem Gedanken eine Schießsporthalle für die Luftdruckdisziplinen (Gewehr und Pistole) zu bauen.


In der Mitgliederversammlung von 1990 wurde vom Vorstand der Antrag zur Errichtung einer Schießsporthalle gestellt. Nach einigen Diskussionen über die Finanzierung eines solchen Projektes, wurde der Vorstand mit der Planung und dem Bau der Halle von der Mitgliederversammlung beauftragt.


Vorab mussten viele Gespräche mit der Stadt Saarbrücken, mit dem Staatsforst und verschiedenen anderen Behörden und Verbänden geführt werden. Es mussten auch die Grundstücksverhältnisse neu geklärt werden. Hierbei hat sich unser 1. Kassierer, Ortwin Rach, sehr engagiert. Es gelang ihm, den Pachtvertrag auf 25 Jahre zu verlängern.


Nachdem alle Angelegenheiten geklärt, der Bauplan erstellt und genehmigt war, konnte im Oktober 1992 mit den Arbeiten begonnen werden. Als Erstes stand der Aushub der Baugrube an. Hierbei wurden wir durch verschiedene ortsansässige Firmen mit Baumaschinen, LKW’s und Material unterstützt. Bedingt durch den Winter und das schlechte Wetter musste man die Baustelle bis zum nächsten Frühjahr ruhen lassen. Dann ging es aber richtig los. Als Erstes wurden die Fundamente hergestellt und anschließend die Bodenplatte gegossen. Als die Mauern erstellt wurden, konnte man erst so richtig erkennen, wie groß dieses Projekt war, dass man hier in Angriff genommen hatte. Nach Fertigstellung konnte die Schießsporthalle dann offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden.


Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass fast alle Arbeiten von unseren Vereinsmitgliedern ehrenamtlich ausgeführt wurden. Für ihr besonderes Engagement danken wir u. a.

  • Karl-Heinz Stelmaszyk
  • Wilhelm Schlang
  • Pietro Scanga
  • Hans Geibel
  • R. Martin
  • Manfred Müller
  • P. Krames
  • Erich Stelmaszyk
  • Werner Diesel
  • Ortwin Rach
  • Hans Steinmann


In den folgenden Jahren konnten wir, unter der Führung unseres 1.Vorsitzenden Karl-Heinz Stelmaszyk, die sportlichen Aktivitäten des Vereins weiter ausbauen. Im Einzelnen hatte der Verein bis 2020 folgende Mannschaften:

  • Luftgewehr Jugend 1x
  • Luftgewehr 1x
  • Luftpistole 1x
  • Sportpistole 1x
  • Pistole/Revolver 3x
  • Vorderlader Pistole 1x
  • Vorderlader Gewehr 2x


Diese Mannschaften nahmen auch an den Rundenkämpfen sowohl in der Kreisklasse, Bezirks-, Regional- und Landesliga teil.


Ebenfalls nahmen viele unserer Kameraden an den Kreis- und Landesmeisterschaften des Schützenverbandes Saar teil.


2013 konnten wir unser 100jähriges Bestehen feiern. Dies wurde gebührend mit einem zweitägigen Fest gefeiert.


2019 stand die Renovierung und Sanierung unseres Pistolenstandes und der 50 m Schießanlage an. Doch leider konnten dies Arbeiten nicht zügig ausgeführt werden, da Corona ab 2020 unser Vereinsleben zum Erliegen brachte. Nicht nur dass wir die Arbeiten nicht wie geplant ausführen durften, nein auch der Schießsport kam zum Erliegen. Erst ab Juli 2020 konnten wir unter strengen Auflagen und nach Erstellung eines Hygienekonzeptes, den Schießbetrieb wiederaufnehmen. Aber an Meisterschaften und Rundenkämpfen war leider nicht zu denken.


Im Folgejahr, 2021, konnten wir auch wieder unsere überfällige Mitgliederversammlung durchgeführen. Diese musste wegen Corona Auflagen im Freien und mit einem Sicherheitsabstand zwischen den Anwesenden stattfinden. In diesem Jahr standen Vorstandswahlen an. Unser langjähriger 1. Vorsitzender Karl-Heinz Stelmaszyk stellte sich nach 33 Jahren nicht mehr zur Wahl ebenso unser 2. Vorsitzender. Folgende Mitglieder wurden in den Vorstand gewählt:

  • 1. Vorsitzenden: Schug, Stephan
  • 2. Vorsitzenden: Wagner, Jörg
  • 1. Kassierer: Rach, Ortwin
  • 2. Kassierer Zapp, Hans
  • 1. Schriftführer/-in Wolf, Cornelia
  • 2. Schriftführer Zapp, Hans
  • 1. Sportwart Klein, Volker

mit den Spartenleitungen:

  • LP/LG und KK Gewehr: Klein, Claudia
  • GK Pistole/Revolver/Sportpistole: Sick, Markus
  • GK Gewehr: Albert, Stephan
  • Vorderlader Lang/Kurz: Huwig, Eric
  • Jugend: Stelmaszyk, Karl-Heinz

sowie den Beisitzern:

  • Steinmann, Hans
  • Huwig, Jessica
  • Krebs, Annika

2022 konnten wir dann endlich mit den notwendigen Instandsetzungsarbeiten beginnen. Leider waren die Schäden an unserer Schießanlage, durch den Corona bedingten Stillstand, noch etwas umfangreicher geworden. Während der Arbeiten konnte leider auf den 50 m und 100 m Ständen kein Schießbetrieb stattfinden. 2024 waren die Renovierungsarbeiten soweit abgeschlossen und wir konnten die Abnahme der Stände beantragen. Nach erfolgreicher Begutachtung konnte dann im Herbst 2024 der Schießbetrieb wieder aufgenommen werden.